Schlaf und Gesundheit

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.
Mehr erfahren

Video laden

Schlaf sorgt nicht nur dafür, dass wir tagtäglich fit, ausgeruht und leistungsfähig sind. Schlaf hat vielmehr auch einen großen Einfluss auf körpereigene Prozesse, welche sich oftmals völlig unbemerkt von unserer Wahrnehmung abspielen. Dazu zählen beispielsweise die Zellerneuerung, unterschiedliche Stoffwechselprozesse und auch die Leistungsfähigkeit unseres Immunsystems.

Unser Immunsystem ist ein komplexes Gebilde aus verschiedenen Organen, Zellarten und Eiweißstrukturen. Es schützt uns vor den unterschiedlichsten Bakterien, Viren und Pilzen und bekämpft krankhafte Zellveränderungen. Das alles passiert rund um die Uhr in unserem Körper und solange alles gut funktioniert, bekommen wir davon in der Regel nichts mit.

Neben gesunder Ernährung (dazu nächste Woche mehr) und körperlicher Bewegung trägt regelmäßiger und ausreichender Schlaf zu einem funktionierenden Immunsystem bei. So fanden Forscher der Universität Tübingen und der Universität Lübeck heraus, dass bereits ein Schlafmangel von 3 Stunden die Funktion der sogenannten T-Zellen im Blut beeinträchtigt. T-Zellen sind Teil des Immunsystems und haben die Aufgabe, körperfremde Antigene zu erkennen und zu bekämpfen. Die Untersuchungen zeigten, dass die Fähigkeit der T-Zellen sich an infizierte Zellen anzudocken unter Schlafmangel wesentlich schlechter ausgeprägt ist als bei Personen mit einem ausreichenden Schlafpensum. Diese Andock-Fähigkeit ist besonders wichtig, weil sie der erste Schritt des Abwehrsystems ist, infizierte Zellen zu zerstören.

In einer Studie der University of Pittsburgh wurde außerdem festgestellt, dass bei Personen, welche im Schnitt weniger als 6 Stunden pro Nacht schlafen die Bildung von Antikörpern nach einer Hepatitis B Impfung häufig nicht richtig funktioniert. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass das Risiko keine Antikörper zu bilden bei weniger als 6 Stunden Schlaf pro Tag 11,5-mal höher ist als bei Probanden die 7 Stunden oder mehr schliefen.

Leute, die wenig schlafen, gelten in unserer Gesellschaft als fleißig und erfolgreich – der Ausdruck „Schlafmütze“ ist noch immer negativ behaftet. Dabei sind gerade die, die ihr Schlafbedürfnis kennen und einhalten langfristig gesünder und leistungsfähiger!

Für die meisten von uns ist Schlaf in aller erster Linie ein Mittel, um die leeren Energiespeicher wieder aufzufüllen. Für deinen Körper ist die Zeit aber viel mehr als das. Die vielen verschiedenen Vorgänge, die nachts völlig unbewusst ablaufen, sorgen dafür, dass unser Körper tagsüber so funktioniert wie wir es gewohnt sind. Gerade in anstrengenden Zeiten wie aktuell sollten wir uns und unserem Körper die Zeit geben, sich ausreichend zu erholen und zu regenerieren.

Bereit für deine Challenge?

Bist du dir bewusst, wie lange du jede Nacht schläfst? Mit einem Schlaftagebuch kannst du einfach dein Schlafgewohnheiten und Qualität protokollieren. Versuche in der kommenden Woche dir täglich erste Notizen zu machen.

Zur Challenge

Literaturnachweis

  1. Weeß, Hans-Günter (2018). Schlaf wirkt Wunder. Droemer HC.
  2. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30755455
  3. https://academic.oup.com/sleep/article/35/8/1063/2558920